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Der Penis – Antenne mit Herz

»Der Penis – Antenne mit Herz«

Noch immer sterben Männer etwa 5 Jahre früher als Frauen. Wer aber denkt, dass daran immer nur der Prostatakrebs, als häufigster Tumor des Mannes, Schuld hat, irrt. Nach wie vor sterben viele Männer am Herzinfarkt oder Schlaganfall. Diese beiden häufigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen kündigen sich allerdings an – und der Penis spielt dabei eine ganz besondere Rolle. 

Usingen, den 30. Oktober 2018. Meist gehen Männer erst dann zum Arzt, wenn die anfangs schleichend, dann immer schneller sichtbar werdenden Erektionsstörungen eine normale Funktion beim Liebesspiel unmöglich machen. In der Regel hoffen sie, eine kleine Tablette zu erhalten und schon ist bei Bedarf alles wieder in Ordnung.

„Falsch!“, sagt Prof. Dr. med. Frank Sommer, Männerarzt und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V. (DGMG). „Erektionsstörungen sollten immer fachmännisch abgeklärt werden. Neben Stress und einem Testosteronmangel können sich dahinter auch weitaus gefährlichere Risiken für den Mann verbergen“, merkt Prof. Sommer weiter an.

Wie wichtig es daher ist, darüber aufzuklären, zeigte eine aktuelle, repräsentative DGMG-Umfrage zur Männergesundheit unter 1.006 in Deutschland lebenden Männern im Alter zwischen 18 und 70 Jahren: Inwieweit Erektionsstörungen und die Herzgesundheit des Mannes zusammenhängen, ist nämlich fast drei Vierteln der deutschen Männer nicht bekannt (Abbildung).

Arteriosklerose oder ein seit Langem unentdeckt gebliebener Diabetes mellitus können über Jahre die Blutgefäße im Körper, unter anderem auch die empfindlichen Gefäße im Penis, massiv schädigen. Dadurch steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie beispielsweise für einen Herzinfarkt bzw. Schlaganfall und dem Penis drohen Erektionsstörungen.

Schäden des Herz-Kreislauf-Systems bilden sich am Penis ab

Der Penis enthält eine Vielzahl kleinster Blutgefäße und natürlich die vom Bluteinstrom abhängigen Schwellkörper, welche die Erektion ermöglichen. Durch hohe Blutfettwerte, arteriosklerotische Veränderungen oder auch durch einen zu hohen Blutzuckerspiegel, kommt es an den Blutgefäßen zu Entzündungen und Ablagerungen. Die Gefäßwände verlieren schließlich ihre Elastizität, und der Blutfluss wird immer weiter eingeengt.

In der Folge – und das kennen wir ganz genau so vom Herzen – wird der Penis nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Darunter leidet dessen Erektionsfähigkeit. Dies hat letztlich Auswirkungen auf die Standfestigkeit und auf das Liebesleben des Mannes.

„Erektionsstörungen gelten aufgrund dieser offensichtlichen und in Studien belegten Zusammenhänge heute sogar als Indikator für mögliche Gefäßerkrankungen – als sogenannte Antenne des Herzens“, erklärt PD Dr. med. Tobias Jäger, Urologe und Vorstandsmitglied der DGMG.

Kranke Gefäße und Erektionsstörungen – Es ist dennoch nicht alles verloren

Die Statistik zeigt, dass in etwa jeder zweite Herzpatient heutzutage auch unter Erektionsstörungen leidet. Wer Herz- und Gefäßschäden hat, entwickelt demnach tatsächlich sehr viel häufiger Probleme mit seiner Erektion. Allerdings ist es aus ärztlicher Sicht zu allererst wichtig, dass Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen darauf behandelt werden und erst später dann auf eine Verbesserung der Erektion hingearbeitet wird.

„Männer mit Erektionsstörungen sollten daher immer möglichst frühzeitig einen Arzt aufsuchen, um mögliche zugrundeliegende Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems abklären zu lassen“, so PD Dr. med. Magnus Baumhäkel, Kardiologe und Vorstandsmitglied der DGMG abschließend.

 

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